Kanuverein Peitz e.V.
 

Kleine Episoden aus dem Vereinsleben

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Fritz Tabbert (Peitz) schreibt:

In den ersten Jahren nach dem Krieg hatte der Verein noch an den Gesamtdeutschen Meisterschaften teilgenommen. Ich kann mich noch an eine Veranstaltung auf dem Leipziger Stausee erinnern:
Wir hatten begonnen für einen Zehnercanadier zu trainieren. Da uns aber ein Boot fehlte, begannen unsere ersten Trainingsstunden am Landungssteg. Später stellte uns die Teichwirtschaft einen Kahn für das Training zur Verfügung.
Unser erster Wettkampf sollte auf der Leipziger Regatta erfolgen. Ein Boot stellten uns die Gastgeber. Leider gingen wir bei diesem Rennen sprichwörtlich baden. Am Ziel war unser undichtes Boot halb voll Wasser. Danach haben wir unseren Versuch aufgegeben Canadier zu fahren. Ein Boot konnte der Verein nicht erwerben, weil es zu teuer war.
Wir haben im Verein der Kanugemeinschaft damals eine schöne Zeit erlebt.





Gerhard Siewert (Bremen) schreibt:

Nach dem Krieg wurde uns Jungen nicht viel geboten. Es wurde wieder aufgebaut oder man betrieb eine Sportart. So wurde bei uns meist dem Fussball hinterher gelaufen. Aber auch im Handball und Kanusport ging es voran. Meine Interessen lagen im Winter vorwiegend beim Fussball und im Sommer verbrachte ich die Freizeit im Bootshaus.
Bei Hänschen Rüffer war doch immer was los, Tischtennis drinnen oder per Boot mal eine Runde zum Hüttenwerk.
Von Schalenbooten war hier noch nicht die Rede. Schöne Holzplanken zierten das Boot, was meist auch nicht ganz dicht war.
Wir waren ein kleines Häufchen, fast immer die gleichen. Spass hat es uns immer gemacht, ob Anpaddeln oder Paddeltouren. Oftmals unternahmen wir Fahrten. Sonntag früh ging es los. Wir fuhren auf dem Hammergraben bis Schmogrow und wieder zurück. So waren wir abends wieder im Bootshaus.
Zu erwähnen wäre noch, dass zu dieser Zeit die gesprengte Brücke in Ottendorf noch nicht wieder hergestellt war. Teile der Brücke lagen noch im Hammergraben. So musste auf der Rückfahrt doch mit viel Schwung (den man dann meist nicht mehr hatte) durch die Steinbrocken balanciert werden.
Eben mal eine Tour bis Maiberg unternahmen wir oft auch unter der Woche. Doch wenn es dann weiterging, etwa umsetzen in die Spree und weiter über Cottbus und den Hammergraben zurück nach Peitz, benötigten wir schon einen ganzen Sonntag.
Es war schwer gegen die Strömung der Spree anzukommen, aber es brachte uns auch viel Kondition.
Es hat viel Spass gemacht und so kamen wir durch das gute Training zum Leistungssport.




Fritz Tabbert (Peitz) schreibt:

Die Regatten des Peitzer Kanuvereins fanden damals immer auf dem Teich an der Maustmühle statt. Das war dann mit viel Aufwand verbunden. Die Boote und das Material wurden hingeschafft, die Rennstrecke musste vermessen und abgesteckt werden. Natürlich war das für uns Peitzer immer ein besonderes Ereignis.
Als dann die Sportvereine finanziell von den Betrieben unterstützt wurden, konnte auch der Kanuverein neue Rennkajaks erwerben. Diese wurden dringend gebraucht, da der Verein an vielen Regatten teilnahm.
Zu Kanuveranstaltungen in der näheren Umgebung fuhren wir mit einem LKW von Fuhrunternehmer Neumann. wenn die Veranstaltungen weiter entfernt waren und über mehrere Tage gingen, fuhren wir mit einem LKW vom Kraftverkehr Cottbus, meist mit dem selben LKW und Fahrer.
Peitzer Kanusportler belegten bei diesen Veranstaltungen oft die vorderen Plätze. Das waren bei den Männern im Zweierkajak Max Neumann und Werner Neugebauer, Bei den Frauen Gertrud Reimann und Annemarie Blobel, bei den Jugendlichen Joachim Lehmann und Werner Berg. Diese waren oft die Garanten für den Sieg. Der Verein konnte aber oft bei den einzelnen Rennen gleich mehrere Boote an den Start schicken.





Heinz Bogusch (Niederwil / Schweiz) berichtet:

Damals war das Bootshaus unser Treffpunkt.

Im Sommer machten wir Ballspiele oder gingen im Teufelsteich baden. So ca. 200 m vom Ufer entfernt war eine Sandbank, in der Nähe der Birkeninsel.

Wenn es in der Schule hiess, Kräuter sammeln, wussten wir Ottendorfer, wo es die meisten Kräuter gab. Natürlich war der Treffpunkt das Bootshaus, wir haben uns immer in zwei Gruppen aufgeteilt und in einer kurzen Zeit hatten wir immer unser Quantum gesammelt.

Was wir Buben und Mädchen damals anstellten, machten wir immer gemeinsam. Was im Bootshaus geschah, wurde nie an die grosse Glocke gehängt.

Im Laufe der Zeit ergab es sich, dass der eine oder andere ein heimliches Schulschätzchen hatte. Wir machten als Kavalier mit den Mädchen eine Bootsfahrt zum Birkenwäldchen. Wir haben dann Brotstullen mitgenommen und machten dort eine Vesperpause. ( Das Birkenwäldchen war Stromabwärts, ca. 800 Meter nach den Wollwerken, so weit ich mich noch erinnern kann). Wir Buben wollten doch mit den Mädchen etwas schäkern und vielleicht ein Küsschen geben. Aber wir waren ja so feige und scheu, wir hatten einfach keinen Mut und keiner wollte sich blamieren.

Nach vielen hin und her fuhren wir wieder stromaufwärts zum Bootshaus und spielten eine Partie Tischtennis.

Diese Zeilen sind eine kleine Erinnerung an die damalige Zeit. Die Zeit brachte es mit sich, das alle einander brauchten und zusammen hielten.



Im Bootshaus haben wir immer Tischtennis gespielt und an der „Maustmühle“ waren seinerzeit die Regatten.

Auch in Berlin-Grünau war ich dabei und anderswo.




Fritz Tabbert (Peitz) schreibt:

Mit Booten sah es nach dem Krieg sehr schlecht aus. Es gab nur jeweils zwei Renneiner und Rennzweier. Zum Training benutzten wir größtenteils Wanderboote.
Der Verein kaufte dann ein Faltboot von einem Sportfreund aus Lakoma. Leider konnte dieses Boot nicht mehr zusammengelegt werden. Der Besitzer hatte es mit Ölfarbe überstrichen.
Da wir damals noch nicht den Teufelsteich für Bootsfahrten benutzen konnten, war unsere Trainingsstrecke eine Fahrt auf dem Hammergraben bis Maiberg. Stromabwärts ging es schnell, aber dann zurück mit diesen Wanderbooten war es schon eine Kraftanstrengung.





Gerhard Siewert (Bremen) schreibt:

Nachdem wir das Training leistungssportlich betrieben, wollten wir auch Wettkämpfe bestreiten und uns mit anderen Sportlern messen.
Zuerst spielte sich alles über Regatten auf Kreisebene ab, doch es wurde immer mehr. Der Name KVP war bald in ganz Deutschland bekannt.

Ich selbst paddelte damals noch in der B-Jugend, die für solche Vergleiche noch nicht zugelassen wurde. Aus den Erzählungen der älteren Sportler bekamen wir aber einiges mit. Sie berichteten was zum Beispiel in Hamburg los war, als die Peitzer ihre Sportler lautstark vom Ufer anfeuerten. Von den Zuschauern wurden sie gefragt:"Was heisst KVP und Peitz wo liegt das?" Nachdem die Peitzer Sportler mehrere Siege errungen hatten, war den Zuschauern klar, die Peitzer Kanuten sind Klasse.

Sehr schön war das Training im Canadier auf dem Teufelsteich. Natürlich wurde es in einem Fischerkahn durchgeführt. Die Welle die dabei entstand war riesig groß, da der Teich ja auch sehr flach ist.

Etwas später bildeten wir als A-Jugend einen schlagkräftigen Vierer, der auf dem Maltastausee bei Leipzig Vize-DDR-Meister wurde. Einige Sportler wurden auch zu Auswahllehrgängen delegiert.

Das alles und noch viel mehr kann man nur erleben, wenn man Spass am Sport hat, hart gegen sich selbst ist und intensiv trainiert, trainiert und nochmals trainiert. Ehrlich gesagt uns machte es nur noch Spass. Eine Belastung war bei keinem spürbar. Wir waren voll durchtrainiert.

Die damaligen Fahrten zu den Regatten waren immer ein Erlebnis. Entweder fuhren wir mit der Bahn über Nacht und lagen in den Gepäcknetzen. In Leipzig schliefen wir in einem Paketzustellwagen auf dem Bahnhof. Oft fuhren wir auch per LKW mit Plane (meist auch in der Nacht). Das war schon interessant.




Fritz Tabbert (Peitz) schreibt:

Nach dem Zweiten Weltkrieg suchten viele eine gemeinsame Freizeitgestaltung, die man in den Sportvereinen fand. So hatte auch der Kanuverein Peitz einen regen Zulauf.
Das Bootshaus wurde zu klein und der Kanuverein hatte die Möglichkeit, eine Baracke vom ehemaligen Reichsarbeitsdienst (später MTS) zu erwerben. Diese wurde dann von Vereinsmitgliedern unter Leitung des Architekten Klahn ab- und auf dem Vereinsgelände wieder aufgebaut.
Da der Platz beengt war, musste die Baracke mit dem Giebel zum Hammergraben errichtet werden. Jetzt war ein großer Raum für die Versammlungen und sogar eine Wohnung für einen Sportwart vorhanden. In diese Wohnung zog Hans Rüffer mit seiner Familie ein.


 

 

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